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Karneval und Fasching

Fasching, Karneval oder Fastnacht – eine Zeit des Frohsinns, des Spaßes, der Unbekümmertheit und des Ausgelassenseins. Bereits im Jahr 1341 wird das Wort „Fastelovend“ (aus dem Kölschen Dialekt für Fastnacht) im sogenannten Eidbuch der Stadt Köln zum ersten Mal erwähnt. Aber es sollte bis zum Jahr 1823 dauern, bis der erste Rosenmontagszug in Köln stattfand.

Fotorechte: Narrhalla e.V. München

Karneval: Den Alltag hinter sich lassen und ausgelassen feiern

Die bunten Festivitäten und ausgelassenen Feiern ziehen Menschen jeden Alters in ihren Bann. Egal ob groß oder klein, der Karneval bietet jedem die Gelegenheit, für einen Moment den Alltag zu vergessen und sich in einem Meer von Farben, Kostümen und Musik zu verlieren. Die Vielfalt der Veranstaltungen und Traditionen rund um den Globus zeigt, dass der Karneval als zeitloses kulturelles Phänomen eine universelle Faszination ausübt. Jeder kann in dieser fröhlichen Zeit seinen eigenen Weg finden, dem grauen Alltag zu entfliehen und gemeinsam mit anderen das Leben zu feiern.

Woher kommt der Name Karneval?

Für Christen steht heutzutage eher die eigentliche Bedeutung des Karnevals im Vordergrund: Zu Karneval kann man nämlich noch einmal richtig feiern, bevor die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern beginnt. Mit dem Verzicht auf Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol lässt sich auch der Name Karneval in seinem Ursprung erklären: Er stammt vom lateinischen Ausspruch „Carne vale!“ ab, was so viel bedeutet wie „Fleisch, leb wohl!“.

„Humba Täterä”

Auch wenn viele Menschen behaupten: „Nein, mit Fasching und Karneval habe ich nichts am Hut!“. Dennoch beobachte ich seit über 40 Jahren in meiner Tätigkeit als Künstleragentin, dass genau in dieser Zeit zwischen Mitte Januar und Faschingsdienstag neben den unzähligen Faschings- und Karnevalsveranstaltungen der Vereine jede Menge Partys gefeiert werden. Egal ob mit oder ohne Pappnase und Verkleidung. Selbst die Freaks von elektronischer Musik sind in Feierlaune, wenn auch eher zu einem satten Bass-Sound als zu den Klängen von „Humba Täterä”.

Buntes Kostüm und Pappnase

„Opium fürs Volk“ könnte man es auch nennen, wenn der brave Bürger exakt in der gerade laufenden Karnevals-Faschingswoche in sein buntes Kostüm steigt, sich die Pappnase aufsetzt und die Obrigkeit einmal im Jahr veräppeln oder karikieren darf. Um dann am Aschermittwoch wieder demütig in seine Rolle als braver Bürger und Steuerzahler zu schlüpfen und um 9:00 Uhr im Büro sitzt. Am Aschermittwoch ist eben alles vorbei, singt der unvergessliche Jupp Schmitz aus Köln.

Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz kennt man das Narrentreiben in teilweise kunstvollen und kreativen Masken, lauten Trommeln, um die bösen Geister zu vertreiben und schrillen Kostümen. Zu den bekanntesten Anlässen gehören die Basler und Luzerner Fasnacht sowie die Fasnacht in Freiburg. Natürlich gibt es noch viele mehr und hat eine sehr lange Tradition (spätes 14tes Jahrhundert) in der Schweiz!

Im österreichischen Fasching sind Krapfen ein unverzichtbares Highlight

In Österreich wird der Karneval als Fasching oder Fasnacht bezeichnet und wird dort ausgiebig drei Tage lang gefeiert, am Faschings-Sonntag, Rosenmontag und Faschingsdienstag. Aber auch der weltweit berühmte Opernball in Wien, der traditionell in der Faschingswoche stattfindet, mit der Hautevolee der österreichischen und internationalen Gesellschaft in eleganten Roben und dem Tanz der Debütanten. Ein imposantes Mega-Ereignis, was zum Fasching gehört wie allerorts die leckeren Krapfen (Gebäck) und das ein oder andere Glas Champagner.

Und wer kennt nicht den berühmten „Karneval in Venedig?“

Weltberühmt ist der Karneval in Venedig mit seinen aufwändigen Kostümen und mysteriösen Masken. Diese sind nach dem Vorbild der „Commedia dell‘ Arte“ gestaltet – einer bestimmten Theaterform Italiens, besonders berühmt zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert.

Auch der Karneval in Nizza ist weltbekannt. Seit dem 13. Jahrhundert finden zahlreiche Umzüge an der Promenade des Anglais statt, zu der viele Besucher extra an die Côte d’Azur reisen. Besonders sehenswert ist sicherlich der Blumenkorso, bei dem kostümierte Mädchen von prachtvoll dekorierten Wagen Blumen ins Publikum werfen.

Oder gar den “Carnival” in Rio de Janeiro. Im Mittelpunkt der brasilianischen Traditionen steht der weltberühmte Wettbewerb der Sambaschulen, die an einem farbenfrohen Umzug durch die Straßen Rios ihre Fähigkeiten zur Schau stellen. Absolut sehenswert und voller Lebensfreude.

Karneval in New Orleans: „Mardi Gras“

Aber der wahrscheinlich größte Karneval der Welt findet jedes Jahr im amerikanischen New Orleans statt. Von Anfang Januar bis zum Faschingsdienstag wird „Mardi Gras“ gefeiert, das historisch auf katholische Einwanderer aus Frankreich im 17. Jahrhundert zurückführt. Diese einzigartige Veranstaltung erstreckt sich über Wochen und bietet ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Paraden, Kostümbällen und Straßenfesten.

Die Stadt erlebt einen regelrechten Ausnahmezustand, da Einheimische und Besucher gleichermaßen in den Festlichkeiten aufgehen. Die farbenfrohen Kostüme, die mitreißende Musik und die ausgelassene Stimmung machen den „Mardi Gras“ zu einem spektakulären Ereignis, das in der ganzen Welt bekannt ist. Es ist eine Zeit, in der die Menschen zusammenkommen, um die Freude und das Feiern in vollen Zügen zu genießen, und in der die Straßen von New Orleans zum pulsierenden Zentrum der festlichen Aktivitäten werden.

Karneval in England: Der Notting Hill Carnival

Nur die Briten sind in Sachen Karneval etwas unterkühlt – ihre euphorische Feierlust kommt stattdessen bei jedem Fußballmatch zum Ausdruck! Obwohl im Londoner Stadtteil Notting Hill der Karneval vom letzten Montag im August bis zum vorangehenden Sonntag stattfindet – ganze zwei Tage lang. Der Notting Hill Carnival wird seit 1966 veranstaltet und zählt zu den größten Straßenfesten weltweit. Die Briten pflegen dabei eine einzigartige Tradition, indem sie sich zu Reggae– und Soca-Klängen in kunstvollen Kostümen, mit bunten Federn schmücken. Diese besondere Feierlichkeit wurzelt in der Vielfalt der Bevölkerung Londons und ist ein beeindruckendes Zeugnis für die kulturelle Verschiedenheit der Stadt.

Fazit:
So betrachtet, repräsentieren der Karneval und der Fasching die älteste Form von Festlichkeiten im heutigen Sinne. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der zahlreichen negativen Nachrichten in Wirtschaft und Politik, bietet der Karneval eine wunderbare Gelegenheit, sich in das bunte Treiben zu stürzen, Spaß zu haben und gemeinsame Zeit mit Freunden zu verbringen. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Ihren Kindern am Faschingstreiben teilzunehmen, halten Sie die Zeit einen Moment an und vertrauen Sie mir, es wird Ihrer Seele guttun. Erlauben Sie sich das ein oder andere „tata tata tata“, denn schließlich ist Fasching!

Ich grüße Sie mit einem herzlichen Helau und Alaaf,

Ihre Gabriele Skarda

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