GesundheitYoga

Hatha-Yoga & Raja-Yoga

Yoga als Lebenshilfe

Yoga in der einen oder anderen Form ist inzwischen eine gängige Praxis vieler Menschen im Westen und man könnte fast sagen, dass Yoga inzwischen in der westlichen Kultur einen festen Platz gefunden hat. Zwar ist ein umfassendes Verständnis aller Aspekte des Yoga nicht so leicht zu erlangen, doch ist dies nicht unbedingt notwendig, um von der Yogapraxis zu profitieren. Lesen Sie den Artikel „Hatha-Yoga & Raja-Yoga“ weiter und Sie werden erfahren, warum.

Die grundlegenden Übungen des Yoga sind relativ leicht zu erlernen und wenn man körperliche Fitness, Entspannung und innere Ruhe anstrebt, so kann man dies durch die verschiedenen Übungen des Hatha- und des Raja-Yoga, der körperlichen und geistigen Yogapraxis, erzielen. Die Körperübungen des Hatha-Yoga sind inzwischen weithin bekannt, man findet sie in unzähligen Yoga-Büchern und in vielen Zeitschriften in vielen Variationen.

An diesem Punkt wollen wir einige dieser Körperübungen, auch bekannt als Asanas, betrachten.

Die Körperübungen des Hatha-Yoga

Diese Asanas zielen darauf ab, den Körper zu stärken, die Flexibilität zu verbessern und die Energiezentren im Körper auszugleichen.

1. Tadasana (Bergstellung)

Tadasana ist eine grundlegende stehende Pose, die dabei hilft, die Körperhaltung zu verbessern und die Wirbelsäule zu strecken.

2. Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund)

Diese Pose dehnt die gesamte Rückenmuskulatur, stärkt die Arme und Beine und verbessert die Durchblutung.

3. Bhujangasana (Kobrahaltung)

Die Kobrahaltung dehnt die Wirbelsäule, stärkt die Rückenmuskulatur und öffnet das Herzchakra.

4. Virabhadrasana (Kriegerhaltung)

Virabhadrasana stärkt die Beine, verbessert die Balance und fördert die Durchblutung.

5. Balasana (Kindeshaltung)

Balasana hilft dabei, Stress abzubauen, entspannt den Geist und dehnt die Wirbelsäule.

6. Paschimottanasana (Vorwärtsbeuge im Sitzen)

Diese Pose dehnt die Beinmuskulatur, beruhigt den Geist und verbessert die Verdauung.

7. Vrikshasana (Baumstellung)

Vrikshasana verbessert das Gleichgewicht, stärkt die Beine und fördert die Konzentration.

8. Savasana (Totenhaltung)

Savasana ist eine Entspannungsposition, die es ermöglicht, Körper und Geist zu beruhigen und vollständige Entspannung zu erreichen.

Darüber hinaus bietet Hatha-Yoga noch Atem- und Entspannungsübungen und in Kombination mit den Körperübungen ergibt dies eine Übungsform, die Kraft, Flexibilität, Dynamik und innere Ruhe bewirkt. Doch zumeist hat man dadurch noch nicht die Emotionen und den Geist im Griff, auch wenn man vielleicht während der Zeiten der Yoga-Übung innerlich ruhiger und entspannter ist. Deshalb ist es empfehlenswert, sich noch mit der Übung der Meditation, der Hauptpraxis des Raja-Yoga, vertraut zu machen.

Es gibt zwar viele verschiedene Meditationspraktiken, doch allen ist mehr oder minder gemein, dass man sich der inneren Bewegungen des Geistes und der Emotionen bewusst wird und danach lernt den Geist zu fokussieren. Diese beiden Aspekte, zunächst die Verinnerlichung und dann die Konzentration des Geistes, sind die Vorstufen zur Meditation, in welchen der Geist schon mehr oder weniger unter Kontrolle ist. Dies führt im Laufe der Zeit zu innerer Meisterschaft über den Geist und dadurch wäre man mehr oder weniger frei von zwanghaftem Denken und den Emotionen, die damit einhergehen, was eine große Befreiung sein kann.

Lassen Sie uns nun etwas genauer auf die 8 Glieder des Raja-Yoga eingehen.

Die Acht Zweige des Raja-Yoga: Eine Reise zur spirituellen Erfüllung

Selbstkontrolle (Yama): 

Die ersten Zweige des Raja-Yoga befassen sich mit ethischen Grundsätzen und Verhaltensregeln, die dazu dienen, das individuelle Verhalten gegenüber anderen zu lenken und zu regulieren. Dazu gehören Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen), Brahmacharya (Enthaltsamkeit) und Aparigraha (Nicht-Habgier).

Selbstregulierung (Niyama): 

Die zweiten Zweige des Raja-Yoga umfassen persönliche Disziplinen und Regeln, die darauf abzielen, die innere Reinheit und spirituelle Entwicklung zu fördern. Dazu gehören Shaucha (Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (Selbstdisziplin), Svadhyaya (Selbststudium) und Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche).

Asana (Körperhaltungen): 

Der dritte Zweig des Raja-Yoga befasst sich mit physischen Praktiken, insbesondere mit Körperhaltungen, die dazu dienen, den Körper zu stärken, Flexibilität zu fördern und den Geist zu beruhigen. Asanas werden häufig in Verbindung mit Pranayama (Atemkontrolle) praktiziert. ***(Siehe hierzu auch die obige Beschreibung der Asanas/Körperübungen des Hatha-Yoga.)

Pranayama (Atemkontrolle): 

Der vierte Zweig des Raja-Yoga konzentriert sich auf Atemtechniken, die dazu dienen, die Lebensenergie (Prana) im Körper zu regulieren und zu lenken. Durch bewusste Atemführung können sowohl physische als auch mentale Prozesse beeinflusst und harmonisiert werden.

Pratyahara (Rückzug der Sinne): 

Der fünfte Zweig des Raja-Yoga bezieht sich auf die Kontrolle der Sinne und die Fähigkeit, sie von äußeren Reizen zurückzuziehen. Pratyahara ermöglicht es dem Praktizierenden, sich von der äußeren Welt abzukehren und sich auf die innere Erfahrung zu konzentrieren.

Dharana (Konzentration): 

Der sechste Zweig des Raja-Yoga befasst sich mit der Entwicklung der mentalen Konzentration und Fokussierung. Durch die Praxis von Dharana lernt der Praktizierende, seinen Geist auf einen einzigen Punkt oder ein Objekt zu richten, um innere Stille und Klarheit zu erreichen.

Dhyana (Meditation): 

Der siebte Zweig des Raja-Yoga beinhaltet die Vertiefung der Meditationstechniken, um einen Zustand tiefer Versenkung und innerer Sammlung zu erreichen. Dhyana ermöglicht es dem Praktizierenden, Einsicht und Erkenntnis jenseits des begrenzten Verstandes zu erlangen.

Samadhi (Vereinigung): 

Der achte und letzte Zweig des Raja-Yoga ist das höchste Ziel der Praxis und bezeichnet einen Zustand vollkommener Verschmelzung mit dem Universellen oder Göttlichen. Samadhi ist ein Zustand absoluter Glückseligkeit, innerer Ruhe und Einheit, in dem das individuelle Selbst mit dem kosmischen Bewusstsein verschmilzt.

Fazit:

Durch Yoga würde unsere Lebensqualität in vielerlei Hinsicht signifikant verbessert. Die Praxis von Hatha-Yoga ermöglicht es uns, unseren Körper zu stärken, Flexibilität aufzubauen und die Gesundheit zu fördern. Raja-Yoga hingegen bietet uns Werkzeuge zur Förderung geistiger Disziplin, inneren Friedens und spirituellen Wachstums. Die Verbindung beider Yoga-Formen ermöglicht ein ganzheitliches Wohlbefinden, das Körper, Geist und Seele in Einklang bringt und uns zu einem erfüllten Leben führt.

Text: Herbert Wagner (Yantra Verlag; https://yantra.at/verlag/) & Elke Grössler (VITA Online-Redaktion)

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www.vita-leben.at/2023/03/07/rueckenschmerzen-das-kann-man-selbst-tun/